Unser Wertungssystem haben wir über die Jahre hinweg kontinuierlich weiterentwickelt und auf die besonderen Bedürfnisse der Mustangs abgestimmt. Was erwarten wir von den Mustangs, die dieses Jahr drei Monate intensives Training bei ihren Trainern durchlaufen haben?
Prüfungen können sowohl für Pferd als auch für Reiter eine große Herausforderung darstellen. Schon bevor der Reiter den Platz betritt, steigt oft die Anspannung: „Was, wenn mein Pferd die Prüfung nicht besteht? Was, wenn meine Nervosität mein Pferd verunsichert? Was, wenn mein Pferd eine Aufgabe verweigert oder Angst zeigt? Und was, wenn wir diese Aufgabe noch gar nicht geübt haben?“
Die Trainer Challenge wurde ins Leben gerufen, um genau diese Sorgen aufzugreifen und einen Wettbewerb zu schaffen, der die Entwicklung und Bedürfnisse der Pferde in den Mittelpunkt stellt. Ob der Trainer während der Prüfung absteigt oder die gesamte Prüfung vom Boden aus absolviert, ist dabei zweitrangig. Viel wichtiger ist, wie fein die Hilfengebung des Trainers ist und wie gut das Pferd bereits auf diese Zusammenarbeit eingeht.
Die Prüfungen im Detail:
Trail:
Diese Prüfung ist ein echter Test für das Vertrauen zwischen Pferd und Trainer. Der Trail-Parcours, gespickt mit Hindernissen wie Brücken, Engstellen und weiteren Herausforderungen, verlangt von den Mustangs eine ruhige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihrem Menschen. Bewertet wird vor allem, wie fein das Pferd auf die Hilfen reagiert und ob es bereit ist, sich neuen, potenziell beängstigenden Aufgaben zu stellen.
Geritten:
In dieser Prüfung wird besonders auf die feine Kommunikation zwischen Reiter und Pferd geachtet. Ob im Schritt, Trab oder Galopp – das Ziel ist es, zu zeigen, wie gut das Pferd auf die Hilfen des Reiters reagiert und wie harmonisch die beiden zusammenarbeiten. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Pferd bereits ausbalanciert in der Versammlung geht oder noch am Vorwärts-Abwärts arbeitet – entscheidend ist, dass das Training auf das individuelle Tempo des Pferdes abgestimmt ist.
Finale:
Im großen Finale zeigt sich, wie tief das Vertrauen zwischen Trainer und Mustang wirklich ist. Hier kommt es auf das Zusammenspiel von Pferd und Mensch an. Die Richter achten besonders darauf, wie sicher und selbstbewusst das Pferd auftritt und wie es auf die Hilfen seines Trainers reagiert. Auch wenn eine Aufgabe nicht perfekt gelingt, zählt am Ende, dass das Pferd den Mut hat, sich der Herausforderung zu stellen und seinem Trainer zu vertrauen.
Unser Ziel ist es, den Mustangs die Möglichkeit zu geben, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln. Die Jury legt besonderen Wert darauf, wie gut das Pferd auf Zügel, Seil und Körpersprache reagiert und wie viele Hilfen es noch benötigt. Das Vertrauensverhältnis zwischen Pferd und Trainer steht dabei im Mittelpunkt. Ein noch unsicheres Pferd kann durch einen erfahrenen Horseman, der mit gutem Timing und sinnvollen Unterstützungen arbeitet, ein großartiger Partner sein - auch wenn nicht jede Aufgabe reibungslos verläuft.
Ein guter Horseman entscheidet stets im besten Interesse seines Pferdes. Wichtig ist uns, dass jeder Teilnehmer zeigt, was er kann und was er sich und seinem Pferd zutraut. Niemand wird disqualifiziert, denn in diesem Wettbewerb geht es nicht um Perfektion, sondern um die individuelle Entwicklung und das Vertrauen zwischen Pferd und Mensch.
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